Aleida Assmann: Das Gedächtnis der Stadt / ПАМ’ЯТЬ МІСТА

Soeben ist der neue Kleine Text 73 erschienen – zum ersten Mal in einer zweisprachigen, deutsch-ukrainischen Fassung.
Aleida Assmann ergründet in ihrem Vortrag, wie sich Geschichte in den städtischen Raum einschreibt und manifestiert, gleich einem Palimpsest, mehrfach überschrieben, umkämpft, verändert und erneuert. Wer knüpft (noch) Erinnerungen an solche Räume und wer hat Deutungsmacht und Einfluß auf dieses öffentliche Gedächtnis, das Straßenzügen, Häusern und Gegenständen anhaftet, so sie denn zu lesen sind? Diese Fragen verweisen uns auf den Zusammenhang von Raum, Zeit, Gedächtnis und Identität.
In einem Nachwort ordnet die Übersetzerin und Germanistin Oxana Matiychuk die Überlegungen Assmanns exemplarisch in Geschichte und Gegenwart der früheren Literaturmetropole Tscherniwzi/Czernowitz ein.
Mit Photos von Wolodymyr Huzul
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http://aphorisma.de/catalog/das-gedaechtnis-der-stadt-p-9892.html
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© Wolodymyr Huzul

Erinnerung an Siegfried Kracauer zum 50. Todestag

Am 26. November 1966 starb der bedeutende Journalist, Soziologe, Filmtheoretiker und Geschichtsphilosoph Siegfried Kracauer im Alter von 77 Jahren in New York. Das Marbacher Magazin widmete sich Kracauer in bisher zwei Bänden, 1988 in einer Monographie und 2004 über sein filmkritisches Meisterwerk „From Caligari to Hitler“.
http://aphorisma.de/catalog/advanced_search_result.php?keywords=kracauer&x=5&y=10

 

Ein Glossar zur Zivilen Konfliktbearbeitung

Unser neuer Kleine Text liefert in 17 Begriffen einen prägnanten und aufschlußreichen Einstieg in das Debattenfeld der „Zivilen Konfliktbearbeitung“:
Ute Finckh-Krämer (Hg’in.): Zivile Konfliktbearbeitung: Ein Glossar
Reihe: Kleine Texte 74 | Zivil oder militärisch? — Beiträge zur Debatte
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Ist der Zivile Friedensdienst sowas Ähnliches wie der Bundesfreiwilligendienst oder doch etwas ganz anderes? Und welche Rolle spielt die ominöse „Zivilgesellschaft“ bei dem allen? Was sind „Räume fragiler Staatlichkeit“ und was waren noch mal die vier Grundprinzipien der Humanitären Hilfe? Dieses Heft bietet eine kurze, konzentrierte Übersicht über die wichtigsten friedenspolitischen Begriffe der Zivilen Konfliktbearbeitung und stellt gleichzeitig einige der Fachorganisationen und Netzwerke vor, die sich in diesem Bereich engagieren.

Mit Beiträgen von Judith Bäßler, Cornelia Brinkmann, Andreas Dieterich, Jörn Grävingholt, Moritz Hartnagel, Helmut Hugler, Jan Koehler, Christiane Lammers, Peter Mares, Heidi Meinzolt, Martin Quack, Michael Sternberg, Ulrich Nitschke und Julia Szilat, Matthias Ries, Christine Schweitzer, Almut Wieland-Karimi und Natascha Zupan.

Kleine Verlage schützen, Vielfalt sichern

Kulturstaatsministerin Grütters zu Rückforderungsverfahren der VG Wort gegenüber Verlagen. Die ganze Pressemitteilung findet sich hier.

Anlässlich der von der VG Wort gegenüber Verlagen eingeleiteten Rückforderungsverfahren erklärt Staatsministerin Monika Grütters:
„Die erfolgreich und einvernehmlich praktizierte Zusammenarbeit von Autoren und Verlagen in gemeinsamen Verwertungsgesellschaften zählt zu den bewährten kulturpolitischen Konstanten der Literaturlandschaft in Deutschland. Diese Praxis, durch die Entscheidungen von EuGH und BGH neuerdings in Frage gestellt wurde, muss in Zukunft weiterhin möglich sein, denn sie ist eine Grundlage unserer vielfältigen Verlagslandschaft und dient allen Autoren, Verlagen und Lesern. Mit Sorge beobachte ich das seitens der VG Wort in Folge der Gerichtsentscheidungen eingeleitete Rückforderungsverfahren. Dies belastet gerade kleine Verlage ganz enorm, teilweise existentiell. Mich erreichen alarmierende Berichte aus der Branche, dass trotz des guten Willens der Beteiligten auch Insolvenzen nicht auszuschließen sind.“
Grütters weiter: „Hier besteht Handlungsbedarf. Es gilt Schaden für die kulturelle Vielfalt und die Kreativwirtschaft zu verhindern und Härten abzumildern. Kurzfristig sollte unter anderem eine finanzielle Unterstützung für Verlage, die durch die Rückforderungen in ihrer Existenz bedroht sind, durch den Haushaltsgesetzgeber geprüft werden. Dies wäre ein sehr wichtiges Signal. Denn es sind gerade oft die kleineren, die innovativen und experimentierfreudigen Verlage, die publizistische Wagnisse eingehen und noch unbekannten Autoren den Weg in ein Verlagsprogramm ebnen. Nicht zuletzt sind sie für eine lebendige Verlagslandschaft unverzichtbar.“

Reisen in die Seele eines unterbelichteten Planeten namens USA

Aus gegebenem Anlaß erinnern wir an die Mondfahrten aus unserem Programm.
Reisen in die Seele eines unterbelichteten Planeten namens USA, so der Untertitel, scheinen seit dem gestrigen Ergebnis der US-Präsidentenwahl ein Stück schwieriger, jedoch nicht weniger notwendig.
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Doch geht es in Markus Franz‘ Erkundigung weniger um die glücklicherweise vergänglichen Präsidenten und Politiker(innen), als um die unverwüstliche Kultur des Landes der Planwagenfahrer, denen nicht mal der Mond zu weit weg erscheint. Wer sich fragt, was geht mich das an, hat vielleicht nichts von der jüngsten Weltwirtschaftskrise mitbekommen, die sich Amerikaner damit zu erklären scheinen, daß eine böse Immobilienkrise unverhofft vom Himmel gefallen ist.

Aber kann es sein, daß die Krise auch eine überfällige Folge der amerikanischen Kultur ist, ihrer Oberflächlichkeit, ihrer Verschwendung und ihrer Brutalität? In 37 bissigen und humorvollen Kurztexten beschreibt Franz ein Land auf dem absteigenden Ast.
http://aphorisma.de/catalog/mondfahrten-p-6169.html

Der neue Newsletter ist da!

Unser neues Newsletter ist online und verschickt (zum Bestellen des Newsletters einfach eine kurze Mail an newsletter@aphorisma-verlag.de schicken).
Mit dabei: die neue Ausgabe von israel & palästina | Zeitschrift für Dialog des diAk, dieses Mal als Themenheft zu Givat Haviva, eine Einladung zur Subsription zum Bildband ‚We Refuse to be Enemies‘ – ein Projekt des Photographen Christian Kratz zum ‚Tent of Nations‘ sowie eine kurze Projektvorstellung zur geplanten Ausstellung der Werke des fast vergessenen Künstlers Arthur Kolnik.

Neu erschienen: israel & palästina – Zeitschrift für Dialog II|2016: Givat Haviva

i&p_2_2016_Umschlag.inddDas soeben bei AphorismA erschienene neue Heft von israel & palästina des diAk e.V. ist Givat Haviva gewidmet, einer Initiative, die seit vielen Jahren mit Programmen, Bildungs- und Kulturarbeit und der Unterstützung von zivilgesellschaftlichen Netzwerken einen Ort jüdisch-arabischer Verständigungsarbeit in Israel aufgebaut hat.
Die reich bebilderte Ausgabe stellt die Organisation in seiner ganzen Bandbreite, mit Bezug auf die internationale Reichweite, den deutschen Freundeskreis, die traditionellen und neuen Dialogprogramme als auch das neue Flaggschiff-Programm „Shared Communities“ vor. Weiterhin spricht die Journalistin Ute Hempelmann in einem Interview mit dem Programmdirektor Mohammad Darawshe über Givat Havivas Vision einer „Shared Society“ – einer israelischen Gesellschaft, an der alle Bürger(innen) gleichberechtigt teilhaben.
Der vollständige Inhalt und der Link zum Heft findet sich hier. Zum Heft ist als Beilage eine Postkarte erschienen, die auch seperat zu erwerben ist.
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Internationales Lyrikfestival Meridian in Czernowitz, 9.-11. September 2016

In weniger als einem Monat ist die Literaturhauptstadt Europas wieder Czernowitz – wir freuen uns auf das Internationale Lyrikfestival Meridian!
Als Reiselektüre (besonders für diejenigen, die noch nie in der Bukowina und Galizien waren und die lange Fahrt nicht mit dem Flieger verkürzen,) empfehlen sich die Aufzeichnungen und Reiseskizzen aus der Neu-alten Peripherie.
Eine literarische und historische Einführung in das ehemalige jiddische Umfeld der Stadt von Rose Ausländer ist in dem Band My dear Roisele | Itzig Manger und Elieser Steinbarg zu finden. Mit Texten von Itzig Manger, Elieser Steinbarg, Rose Ausländer, Alfred Margul-Sperber, Alfred Kittner, Helios Hecht und anderen.
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Deutsche Bundesregierung erkennt offiziell Massenmord an Herero und Nama in früherer Kolonie Deutsch-Südwestafrika als Genozid an

Zum ersten Mal hat die deutsche Bundesregierung die Massaker an den Herero und Nama in der früheren Kolonie Deutsch-Südwestafrika zwischen 1904 bis 1908 in einem offiziellen Dokument als Völkermord eingestuft. Gleichwohl ergeben sich daraus keine unmittelbaren Rechtsfolgen oder Entschädigungszahlungen. Die taz. die tageszeitung heute dazu mit einem Artikel: https://taz.de/Bundesregierung-zum-Herero-Massaker/!5322681/
Der letztes Jahr zur Leipziger Buchmesse erschienene Band von Florian Fischer und Nenad Cupic beschreibt anhand des Beispiels des deutschen Genozids im heutigen Namibia, daß von Deutschland zu verantwortende Völkermorde nicht erst Mitte des 20. Jahrhunderts auftreten, sondern mit 500 Jahren europäischer Expansion und Ausbeutung verbunden sind.
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Aus der Einleitung: 

Kolonialismus nimmt im deutschen Gesellschaftsdiskurs und der kollektiven Vorstellungswelt einen marginalen Platz ein. Die offizielle deutsche Kolonialgeschichte mag vielleicht kurz und für das kollektive historische Bewusstsein der deutschen Gesellschaft bisher recht folgenlos erscheinen, gleichwohl war sie deutlich länger und folgenschwerer, als vielfach gedacht. Zudem war sie von einer Brutalität, einer Grausamkeit und einem Ausmaß an Gewaltentgrenzung geprägt, daß sie alles andere als folgenlos für die betroffenen Menschen und Länder war. Wenn wir uns mit den Bildern beschäftigen, mit den ‚Kadavern in unserem Kopf‘, mit den Zusammenhängen, die hinter dieser Geschichte stehen, kommen wir nicht umhin, den Spuren und Verbindungslinien nachzugehen, die sich aufgrund der Gemeinsamkeit der Alltäglichkeit von Brutalität und dem ‚Ausrotten‘ nach Plan ziehen lassen. Auch Deutschland hatte einen bedeutenden Anteil an kolonialen Genoziden, lange vor dem Nationalsozialismus.
Das vorliegende Buch ist ein Entlanggehen auf den Spuren dieser Verbindungslinien. Gedanklicher Ausgangspunkt ist der „Tabubruch“ bzw. das „Zivilisationsunglück“[1], das mit der Shoa assoziiert wird. Der Schwerpunkt dieser Spurensuche liegt auf dem Völkermord an den Herero und Nama in der ehemaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika von 1904-1908. Unsere These ist, daß die ‚Barbarei‘ als Synonym für das Massenmorden nicht nur als Ausdruck und als Effekt der ‚Moderne‘ zu denken sind, sondern als deren Grundlage, als das Fundament auf dem die westlich-europäische Zivilisation aufgebaut ist. Die erkenntnisleitende Frage lautet daher: Welche Kontinuitätslinien bestehen zwischen dem Genozid an den Herero und Nama im kolonialen Namibia und der Shoa und den nationalsozialistischen Völkermorden?
[1]      Gerwarth & Malinowski 2007 u. Platt 1996, 17.

 

Der erste Juli-Newsletter ist da!

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Mit dabei: eine Reise in die neu-alte Peripherie Europas, nach Czernowitz/Tscherniwzi, die neue, für den Jerusalemsverein gestaltete Postkarte ‚Talita Kumi – Hoffnung auf Zukunft‚, sowie antiquarische Bücher über Berlin und Umgebung – die ‚Berolina‚.