AphorismA auf der Leipziger Buchmesse 2019

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AphorismA ist auch in diesem Jahr wieder auf der Leipziger Buchmesse vertreten.
Vom 21. bis zum 24. März erwarten wir am Stand E-408 in Halle 3 Leserinnen und Leser, um Ihnen unsere Veröffentlichungen aus dem letzten Jahr (und davor) zu präsentieren.
Unser Programm kann sich sehen lassen: Wir haben arabische Märchen im Gepäck, erzählen deutsch-arabische Geschichten und auch Kurzgeschichten wie die von Qasem Schneider in Beirut, zeigen, daß Kalligraphien Musik für die Augen sind, tragen Gedichte zwischen Bagdad, Haifa und Berlin vor, lassen das friedensbewegte Leben von Rayek Rizek biographisch Revue passieren und kommen durch postkoloniale Analysen zu einem wenig schmeichelhaften Ergebnis: Die Islamdebatte gehört zu Deutschland.
Außerdem organisieren wir im Rahmen von Leipzig liest Lesungen, Gespräche und Präsentationen, bei denen Autoren, Herausgeber und Übersetzerinnen einen Einblick in ‚ihre‘ Bücher geben werden. Hier ein Überblick:

21.03.2019     |     11:00-11:30    |    Lesebude 1: Halle 2, Stand H410/G411
Märchen aus Palästina wurden mit kunstvollen Zeichnungen illustriert und sind bei AphorismA in einem arabisch-deutschen Band für kleine und große Kinder erschienen. Der Mitwirkende Johann L. Wiede wird die Illustrationen präsentieren und über das arabisch-deutsche Projekt erzählen.

21.03.2019      |   19:30-20:30      |      Propsteigemeinde St. Trinitas
Der Autor Assaad Elias Kattan wird aus seinen Kurzgeschichten zwischen den Zeiten und Welten lesen. Für musikalische Begleitung eines Oud-Spielers wird gesorgt sein.

22.03.2019     |     11:30-12:00     |     Leseinsel Sachbuch + Buchkunst: Halle 3, Stand B600
Der Herausgeber Andreas Goetze wird Kalligraphien von Shahid Alam zu Tora, Bibel und Koran vorstellen, die in einem aufwendig gestalteten Bildband versammelt sind.

22.03.2019      |     21:00-22:00        |      Ariowitsch-Haus
Unser Autor Mati Shemoelof im Gespräch mit dem Verleger Rainer Zimmer-Winkel. Die Lesung gibt einen Vorgeschmack auf Matis erste Gedichtsammlung in deutscher Sprache, die im AphorismA Verlag erscheinen wird.

23.03.2019      |    14:00-14:30      |         Leseinsel Religion: Halle 3, Stand A200
Das Leben von Rayek Rizek erzählt eine Geschichte aus einer Oase des Friedens. Die Übersetzerin Ulla Phillipps-Heck stellt die Autobiographie vor, die in der Schriftenreihe des diAk erschienen ist.

23.03.2019      |      17:00-18:00      |      Leipziger Stadtbibliothek, Grassisaal
Ozan Zakariya Keskinkılıç analysiert den deutschen Rechtspopulismus und seinen antimuslimischen Rassismus im (post-)kolonialen Kontext. Autorenlesung und -gespräch geben Einblicke in einen Beitrag zu antirassistischer Wissenschaft.

Texte zwischen Bagdad, Haifa und Berlin – Gedichte von Mati Shemoelof

Mati Shemoelof stammt aus Israel und lebt inzwischen in Berlin. Sein Schreiben ist vielfältig und umfaßt sechs Gedichtbände, Theaterstücke, Artikel und Belletristik. Seine Arbeiten haben bedeutende Anerkennung und Preise gewonnen. Er ist eine der führenden Stimmen arabischer Juden (Mizrahi-BeweShemoelof_Covergung) und war Mitbegründer der Guerilla Culture-Bewegung in Israel.
Mati Shemoelof dichtet vor dem Hintergrund von 70 Jahren Staat Israel und 70 Jahren ‚Nakba‘ über ‚die‘ und ‚wir‘. Seine Identität des Mizrahi (Jude aus der arabischen Welt) fordert sowohl jüdisch-zionistische Nationalitätsdiskurse, als auch das in Deutschland vorherrschende Narrativ der deutsch-jüdischen Rückkehrer heraus. Mit dieser Sollbruchfunktion seiner Identität geht Mati Shemoelof spielerisch um. Seine Gedichte verbinden poetische Sprache mit autobiographischer Reflexion.
Nachdem unsere Reihe Kleine Texte schon im vergangenen Jahr eine kleine Auswahl an Gedichten präsentierte, wird im Hause AphorismA erstmals ein Band erscheinen, der einen Querschnitt aus den hebräischen Veröffentlichungen sowie neue Gedichte in deutscher Sprache versammelt.  Wir freuen uns, daß uns der Autor am 22.03. um 21 Uhr im Ariowitsch-Haus im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2019 einen Vorgeschmack geben wird.
Jahre über Jahre habe ich in Israel gebraucht, um zu verstehen, wie meine Familie aus den Geschichtsbüchern gelöscht und in der Gesellschaft marginalisiert worden ist. Auch wenn sie als Juden in den jüdischen Staat eingewandert waren, blieb ihnen, aus der arabischen Welt kommend, die Erfahrung einer Art von Diaspora nicht erspart, in dem Land, daß ihre Heimat sein sollte. Diese Erfahrung hat mich aufmerksam werden lassen für die Diaspora anderen Gruppen, seien es Syrer in Berlin oder andere, aber besonders für die Palästinenser(inn)en von 1948 und 1967. Und noch einmal mehr berührt von denen, mit denen ich in meiner zweiten Diaspora in Berlin lebe. Reden werde ich also aus der Sicht eines Israeli, der außerhalb von Israel lebt, außerhalb des Lagers, und außerhalb der Mauern von Yerushalaym / al-Kuds.“