Debatte um 'Human Remains' aus kolonialem Kontext

Eine Pressemitteilung im Rahmen der Debatte um ‚Human Remains‘ im kolonialen Kontext, der auch das 2015 bei AphorismA erschienene Buch Die Kontinuität des Genozids von Florian Fischer und Nenad Cupic nachgeht.

Vor dem Hintergrund aktueller Debatten um Human Remains aus kolonialem Kontext hat Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan der Medizinischen Fakultät Hamburg, im Jahr 2016 das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und das Medizinhistorische Museum Hamburg beauftragt, zu prüfen, ob sich auch in Sammlungen des UKE Human Remains aus kolonialem Kontext befinden.
Nun liegen erste Ergebnisse vor. Identifiziert wurden unter anderem sechs menschliche Schädel aus Afrika, die aus dem 20. Jahrhundert stammen, darunter auch einer vom Volk der Herero. Soweit möglich sollen die menschlichen Schädel in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden. Hierfür steht der Dekan der Medizinischen Fakultät im Austausch mit der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung.
„Oberste Priorität hat für uns die Rückführung der identifizierten Human Remains. Die sterblichen Überreste sind weder in einer wissenschaftlichen Sammlung noch in einem Museum korrekt aufgehoben. Aber auch für jene Human Remains, die von Bevölkerungsgruppen stammen, die heute kein politisches Gehör finden, muss es eine Lösung geben. Unser Wunsch ist, gemeinsam mit Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft einen würdigen Ort für das Gedenken an die deutsche Kolonialvergangenheit Hamburgs zu finden“, sagt Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg und Mitglied des Vorstands des UKE.

Die ganze Pressemitteilung findet sich hier.

Unser Frühjahrsprogramm ist online!

Im Katalog zum Frühjahrsprogramm bei AphorismA finden sich Neuerscheinungen aus der Reihe der Kleinen Texte, die neueste Nummer des Magazins israel&palästina, der Roman Wadi Milech sowie der Photoband zum Projekt ‚Zelt der Völker‘. Ebenso findet sich einiges Lesenswertes aus der Backlist.
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Nachklapp zur Leipziger Buchmesse

Zurück von der Leipziger Buchmesse 2017 – im Gepäck viele Gespräche mit interessiertem Publikum, Diskussionen am Stand und sechs Buchvorstellungen unserer Autor(innen) (von denen einige die Gelegenheit zur Signierstunde nutzten). Vielen Dank an das Messeteam und die Veranstaltungsorte von „Leipzig liest“ – es waren fünf inspirierende und spannende Tage im Schnelldurchlauf!
Einige Impressionen vom Messestand und den Lesungen:

Neuerscheinung: Orna Akad – Wadi Milech

Orna Akad: Wadi Milech
Roman. Aus dem Hebräischen übertragen von Uri Shani
ISBN 978-3-86575-041-9 | 274 S. | 15,00 € | AphorismA Berlin 2017
Erscheint am 21. März 2017
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Schaul Sela hat genug von den USA, wo er einigermaßen erfolgreich als Theaterdozent lebt, er will zurück nach Israel. Es ist das Jahr 2000, Ehud Barak ist im letzten Jahr Ministerpräsident geworden, und viele Hoffnungen auf einen erneuten Friedensprozeß treffen zusammen mit einem Vorschlag eines Kollegen aus der Armeezeit, an der Schule, an der er jetzt Rektor ist, südlich von Haifa, Literatur zu unterrichten. Chagit, Schauls Frau, ist nicht sehr begeistert, sie ist Kriminologin und ihr geht es sehr gut in den USA.
Ajàt ist eine 16-jährige junge Frau aus Furadiss, der ein Schulkollege mit den Hausaufgaben geholfen hat; jemand hat die beiden gesehen, wie sie zusammen gelacht haben. Das ist genug, um unangenehme Gerüchte zu verbreiten, und so will Ajàts Vater, daß seine Tochter an eine gute hebräische Schule wechselt.
Die israelische Autorin und Theaterregisseurin Orna Akad erzählt in ihrem Romandebüt von der tragischen Geschichte des jüdischen Lehrers Schaul und seiner einzigen palästinensischen Schülerin Ajàt. Akad zeichnet ein vielgestaltiges Bild der zerrissenen israelischen Gesellschaft(en) – zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Politik und Religion, Macht und Ohnmacht.
Lesungen
25. März, 19:30 Cammerspiele, Kochstraße 132, Leipzig-Connewitz (im Rahmen von Leipzig liest)
26. März, 19:00 Psyche & Kultur, Robert-Koch-Straße 36, Hamburg-Eppendorf
28. März, 19:30 Café Viridis, Blücherstraße 59, Berlin-Kreuzberg

Neuerscheinung: Interreligiöser Stadtplan

Interreligiöser Stadtplan, herausgegeben von Andreas Goetze und Juanita Villamor-Meyer

Erstaunlich, wie vielfältig und zahlreich sich interreligiöse Projekte und Initiativen für die Stadt Berlin engagieren und so einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft leisten!
Ein lohnendes Buch für alle, die sich gesellschaftlich, politisch und spirituell engagieren, dabei die verschiedensten Menschen, ihre Überzeugungen und Kulturen kennenlernen und einen Überblick gewinnen möchten. Denn: Wer religiöse Vielfalt erleben will, muss heute nicht mehr weit reisen. Berlin ist die Stadt mit den meisten Religionsgemeinschaften in ganz Europa. Vielfalt und Pluralität zeichnen die Stadt aus, bergen aber auch Konflikte. Dabei ist es wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben, Räume der Begegnung und Verständigung zu eröffnen.
Dieser ‚Interreligiöse Stadtplan‘ (www.interreligioeser-stadtplan.de) ist aus der Arbeit des Berliner Forums der Religionen erwachsen, einem Zusammenschluss von mehr als 100 Menschen aus verschiedenen Religionsgemeinschaften, spirituellen Bewegungen und interreligiösen Initiativen.
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Berliner Forum der Religionen
Interreligiöser Stadtplan
AphorismA Berlin 2016 | 978-3-86575-061-7
Exemplare können (gegen Erstattung der Versandkosten von 2,50 €) bei AphorismA bestellt werden.

Die Publikation wird auf der Leipziger Buchmesse 2017 in Anwesenheit des Herausgebers   Dr. Andreas Goetze vorgestellt

israel & palästina Heft 4 | 2016 Combatants for Peace – Ein Kalenderbegleiter durch das Jahr 2017

Es gibt auch Israelis und Palästinenser(innen), die sich diesem scheinbaren Schicksal nicht ergeben, sondern tatkräftig an der Vision einer neuen Realität im Heiligen Land arbeiten. Die Combatants for Peace erfahren seit einigen Jahren immer mehr Zulauf – auf beiden Seiten der Trennmauer, ehemalige israelische Soldat(innen) und palästinensische Widerstandskämpfer(innen). Sie nutzen die Kraft ihrer Biographien und tun genau das, was die Konfliktparteien zu verhindern versuchen: dem Anderen auf Augenhöhe zu begegnen und seine Ängste ernst zu nehmen.
Bei den Combatants for Peace streitet man nicht über Ein- oder Zwei-Staatenlösung, man diskutiert auch nicht über Schuld und Rache, sondern sucht gemeinsam Wege aus der Aussichtslosigkeit der Gewaltspirale. Ob beim gemeinsamen Wiederaufbau eines von der Armee zerstörten Spielplatzes in einem palästinensischen Dorf im Jordantal, in gewaltfreien, kreativen Protestmärschen gegen die Besatzung aber auch in der gemeinsamen Erinnerung und Trauer um Angehörige, die in diesem Konflikt ihr Leben lassen mussten. (Aus dem Vorwort)
Dieser Kalender stellt mit vielen Photos und Geschichten die Personen und Projekte hinter der Initiative Combatants for Peace vor. Jeden Monat wird ein neues Kalenderblatt an dieser Stelle vorgestellt.
Herausgegeben vom diAk e.V. Israel ■  Palästina ■ Deutschland — zusammen denken
Heft 4, mit Spiralbindung | 2016 – 978-3-86575-364-9 | 26 S. | Einzelheft: 10,00 € Jahresabonnement: 32,00 € plus 6,00 € Versandkosten, Auslandspreise auf Anfrage
http://aphorisma.de/catalog/israel-palaestina-2016-iv-p-9899.html
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Das 'Zelt der Völker' bei AphorismA

Auf RP ONLINE ist ein schöner Artikel zum Tent of Nations erschienen. AphorismA hat sich dem Projekt mit dem Kleinen Text zu ‚Dahers Weinberg bei Bethlehem‘ gewidmet.
http://aphorisma.de/…/zelt-der-voelker-tent-of-nations-p-98…
Ein Photoband von Christian Kraatz ist in Arbeit und kann durch eine Crowdfunding-Kampagne auf startnext im Vorfeld unterstützt werden. https://www.startnext.com/werefusetobeenemies

„Die Familie lebt nach vier Prinzipien, erklärt Daoud. ‚Erstens: Wir weigern uns, Opfer zu sein. Nur so kommen wir aus der Defensive. Zweitens: Niemand kann uns zum Hass zwingen. Drittens: Wir handeln anders. Unser Glaube steht im Zentrum unseres Widerstandes. Und viertens: Wir glauben an Gerechtigkeit.‘ Das sind die vier Pfeiler das gewaltlosen Widerstandes.“
http://www.rp-online.de/…/bethlehem-die-philosophie-des-wei…

3© Christian Kraatz

Die Crowdfundingkampagne zum Bildband "We Refuse To Be Enemies" ist gestartet

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Seit gestern Abend läuft eine Crowfundingkampagne für den Bildband We Refuse To Be Enemies – Photo Book des Photographen Christian Kraatz, in der die Situation der Familie Nassar aus Betlehem und ihr Projekt Tent of Nations poträtiert werden. Der ca. 60-seitige Bildband ist das Ergebnis von Kraatz´ sechsjähriger Beschäftigung mit dem Thema und soll zweisprachig (Deutsch/Englisch) im Frühjahr 2017 bei AphorismA erscheinen.
Helfen Sie mit und tragen Sie zur Veröffentlichung dieser faszinierenden photographischen Dokumentation bei!

https://www.startnext.com/werefusetobeenemies
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Erinnerung an Siegfried Kracauer zum 50. Todestag

Am 26. November 1966 starb der bedeutende Journalist, Soziologe, Filmtheoretiker und Geschichtsphilosoph Siegfried Kracauer im Alter von 77 Jahren in New York. Das Marbacher Magazin widmete sich Kracauer in bisher zwei Bänden, 1988 in einer Monographie und 2004 über sein filmkritisches Meisterwerk „From Caligari to Hitler“.
http://aphorisma.de/catalog/advanced_search_result.php?keywords=kracauer&x=5&y=10

 

Ein Glossar zur Zivilen Konfliktbearbeitung

Unser neuer Kleine Text liefert in 17 Begriffen einen prägnanten und aufschlußreichen Einstieg in das Debattenfeld der „Zivilen Konfliktbearbeitung“:
Ute Finckh-Krämer (Hg’in.): Zivile Konfliktbearbeitung: Ein Glossar
Reihe: Kleine Texte 74 | Zivil oder militärisch? — Beiträge zur Debatte
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Ist der Zivile Friedensdienst sowas Ähnliches wie der Bundesfreiwilligendienst oder doch etwas ganz anderes? Und welche Rolle spielt die ominöse „Zivilgesellschaft“ bei dem allen? Was sind „Räume fragiler Staatlichkeit“ und was waren noch mal die vier Grundprinzipien der Humanitären Hilfe? Dieses Heft bietet eine kurze, konzentrierte Übersicht über die wichtigsten friedenspolitischen Begriffe der Zivilen Konfliktbearbeitung und stellt gleichzeitig einige der Fachorganisationen und Netzwerke vor, die sich in diesem Bereich engagieren.

Mit Beiträgen von Judith Bäßler, Cornelia Brinkmann, Andreas Dieterich, Jörn Grävingholt, Moritz Hartnagel, Helmut Hugler, Jan Koehler, Christiane Lammers, Peter Mares, Heidi Meinzolt, Martin Quack, Michael Sternberg, Ulrich Nitschke und Julia Szilat, Matthias Ries, Christine Schweitzer, Almut Wieland-Karimi und Natascha Zupan.