Reise 2024

Studienreise – Fortbildung:
Israel | Palästina – Was ist los in der Region?

Termin: 10.- 18. Februar 2024
(Für die Teilnahme sind in der Regel drei Fortbildungstage notwendig)

        Fortbildungsnummer: [Wird nachgereicht]

Zielgruppe: Lehrerinnen und Lehrer, aber auch andere Interessierte.

Kosten: 2.250,00 €
(Halbpension inkl. Flug, Transfers vor Ort)
Die Unterbringung erfolgt zweckmäßig, gegen Aufschlag auch im Einzelzimmer möglich (Begrenzte Verfügbarkeit).
Die Unterkunft liegt in Jerusalem mit Blick auf den Tempelberg / Haram-al-Sharif.

Bitte melden Sie sich bis spätestens zum 15. November 2023 per Email, Telephon oder schriftlich an bei:

        Anmeldung und nähere Informationen:
        Deutsche Vereinigung für Politische Bildung
        Landesverband Rheinland-Pfalz (DVPB) - 
        Michael Sauer
        Dresdner Straße 43
        67 722 Winnweiler
        Telephon: 06302 – 818 0 427 - michael.sauer@dvpb-rlp.de


Hintergrund und Beschreibung:

Israel | Palästina heißt das Ziel dieser Reise. Der Doppelname deutet an, dass es hier um ein politisch sehr umstrittenes Gebiet geht, wo sich schon an der Benennung und den Grenzziehungen die Brisanz ablesen lässt, die mit dem Nahost-Konflikt seit mehr als 100 Jahren verbunden ist. Es geht bei diesem Programm darum, ein tieferes Verständnis und vor allem nötige Differenzierungen zu den Ereignissen zu gewinnen, die nur über Begegnungen und Erfahrungen mit den Menschen vor Ort ermöglicht werden. Gerade die aktuellen politischen Auseinandersetzungen in Israel und den noch schwieriger gewordenen Verhältnissen in Palästina machen das Verstehen der Region  schwieriger, auch im Rahmen einer nähöstlichen Region, in welcher der traditionelle Israel-Palästina-Konflikt inzwischen von einer Vielzahl weiterer Regionalkonflikte umgeben ist. Gleichzeitig ist dieser nahöstliche Konflikt mit der europäischen Geschichte von Kolonialismus, Antisemitismus und Nationalismus eng verwoben – und damit mit unserer eigenen Geschichte.

Israel | Palästina beherbergt zentrale Erinnerungsstätten von Judentum, Christentum und Islam. Jerusalem, Bethlehem und viele andere Orte sind auch Teil des kulturellen Gedächtnisses Europas. In Israel-Palästina lässt sich vom Alten Orient bis zur inter-religiösen Gegenwart, von politischen Konfliktsituationen bis zu kulturell einzigartigen Bauten und Objekten, von moderner Gegenwartskultur, historisierenden Lebensformen und erzwungenem Flüchtlingsdasein vielem begegnen, was sonst kaum auf so engem Raum und in so vielfältiger Landschaft zu finden ist.

Zur Intention der Studienfahrt als Fortbildung:
Der Nahostkonflikt ist auf Grund seiner Dauer, seiner weltpolitischen Bedeutung und medialen Aufmerksamkeit ein Kernkonflikt in der Friedens- und Konfliktforschung. Auch in der Schule ist der Nahostkonflikt im Curriculum verankert und dient als exemplarischer Gegenstand, um (fächerübergreifend) Konfliktanalyse und Konfliktbewertung in der internationalen Politik zu erlernen. Zugleich stellt die schulische Behandlung dieses Themas im Dreiecksverhältnis Deutschland-Israel-Palästina angesichts der hohen Komplexität, der Mehrdimensionalität und Emotionalität des Konflikts hohe Anforderungen an Lehrkräfte. Die Studienreise dient dazu, Lehrkräften vor Ort durch Gespräche, Besichtigungen und Exkursionen die Chance zu eröffnen, sich ein ‚Bild‘ von der Region, den Menschen und dem Konflikt machen können. Außerdem besteht für die Teilnehmende die Möglichkeit Unterrichtsmaterialien in Form von Bildern, Videos, Interviews etc. zu entwickeln, welche die Möglichkeit bieten, die Emotionalität sowie die örtlichen und regionalen Bedingungen für SchülerInnen nachvollziehbarer zu machen. So ist zum Beispiel die Frage, inwieweit die Siedlungspolitik der Israelis ein Hemmnis für eine Konfliktregulierung darstellt, nur dann zu bewerten, wenn man eine solide und differenzierte Vorstellung, ein ,Bild‘ davon hat, wie eine israelische Siedlung aussieht, wie Siedlungen geographisch im Westjordanland angeordnet sind und wie sie von den beteiligten Akteuren vor Ort eingeschätzt werden. Die Nutzung von digitalen und visualisierenden Medien, von O-Tönen der Beteiligten, kann hier das Verstehen begünstigen. Im Zentrum der Studienfahrt stehen die großen Fragen des Konfliktes: Identität und Land, Jerusalem, die Siedlungsfrage, Sicherheit und Grenzen, Wasser und die Diskussion um das Rückkehrrecht. 

Ein ebenfalls wichtiger Bestandteil der Reise ist es, Lehrkräfte auf die Herausforderung des israelbezogenen Antisemitismus inhaltlich vorzubereiten, weil im Besonderen die Differenzierung der beiden Gesellschaften im Fokus steht und so Pauschalurteilen entgegenwirkt.
Zusätzlich zur Reise ist ein Studientag zur Vorbereitung vorgesehen. Die Teilnahme daran ist verbindlich.

Zur geplanten Reise

Die Fahrt wird von der Agentur AphorismA gGmbH in Berlin nach Vorgaben der DVPB organisiert und vom Israel/Palästina-Experten Rainer Zimmer-Winkel, 
Vorsitzender des diAk Deutschland | Israel | Palästina – zusammen denken e.V. 
(www.diak.org) zusammen mit Michael Sauer vor Ort betreut und begleitet.

Vorläufiges Programm 
		Anpassungen nach aktueller Lage vorbehalten:

Tag 1 		Ankunft, Weiterfahrt nach Jerusalem
                Bezug des Quartiers für die ganze Reise

Tag 2 		Bethlehem – Hebron / al-Khalil
                Leben hinter der Mauer und zwischen Siedlungen

Tag 3 		Die Republik von Tel Aviv - 
                und der Rest des Landes ... 
                Das moderne und säkulare Israel 

Tag 4 		West-Jerusalem und Ost-Jerusalem
                Gemeinsame oder geteilte Hauptstadt?

Tag 5 		Gedenkstätte Yad Vashem
                Israelische und/oder deutsche 
                Erinnerungskultur?

Tag 6 		Jerusalem: 
                Zwischen Land, Religion und Religionen
                Die Altstadt und ihre Facetten

Tag 7 		Ramallah, Jericho und der Jordan 
                Grenze und Wüste

Tag 8		Frieden / Verständigung?
		Was heißt das und was geht noch? 
                Initiativen und Projekte

Tag 9 		Rückflug