Worte als beste Freunde

Mati Shemoelof, Bagdad Haifa Berlin, AphorismA

Interview mit Mati Shemoelof – Worte als beste Freunde

Wie bereits in den vergangene Wochen ein Interview mit unserem Autor Erez Majerantz, mit seinem Buch „Das Leben an sich ist das geringste aller übel„, bei Artstories Berlin veröffentlicht wurde, so empfehlen wir in dieser Woche eine weiteres Gespräch zwischen Norbert Kron und dem Dichter Mati Shemoelof mit seinem Gedichtband „Bagdad Haifa Berlin„. Dieses ist sowohl auf Youtube, als auch auf Instagram nach zu sehen und zu hören und bietet neben Einblicken in das Privatleben und die Hintergründe Mati Shemoelofs außerdem die Möglichkeit ihn einige seiner Texte lesen zu hören.

„Ich bin Juden Dichtar“: This is how Mati Shemoelof’s first poem in „broken german“ begins and we suddenly feel that this is a poetic program not only of his first bilangual poetry book „Bagdad. Haifa. Berlin“ but also of his living and writing since the Israeli poet, writer and activist has moved to Berlin, six years ago. Mati and I have met shortly after and I’ve always been impressed by his great artistic spirit, his family history, his engagement in bridge building between the cultures. With his mizrachi, oriental jewish background (his grandparents coming from Iraq and Syria) he raised his voice as a citizen of Haifa in the innerjewish debate of Israel. Now living in Kreuzberg, together with his german wife (a real Berliner!) and their little daughter, Mati discovers new aspects of his jewish identity. At the same time he has established an artistic dialogue between the middle eastern community in Berlin, writers, musicians, artists from Israel, Iran, Syria and many other places who perform their art at the „Poetic Hafla“. In our conversation I wanted to listen to Mati Shemoelof’s story and, of course, to his poetry.

Norbert Kron, Artstories Berlin, https://www.instagram.com/norbert_kron_artstories/

So berichtet er davon, was es heißt ein jüdischer Araber in Berlin zu sein, erzählt von seiner Familie, der Ehe mit einer ‚echten‘ Berlinerin. Er erzählt vom Schreiben und den Worten, die er als seine besten Freunde bezeichnet und den drei Sprachen Deutsch, Arabisch und Hebräisch – was sie für ihn und seine Lyrik bedeuten.

Mati Shemoelof, Bagdad Haifa Berlin
Mati Shemoelof, Bagdad Haifa Berlin, AphorismA

Mati Shemoelof
Bagdad Haifa Berlin
Berlin (AphorismA) 2019 | 978-3-86575-076-1
92 S. | Hardcover mit Leseband | 15,00 € | Bestellen – Order

Hörend erleben…

In der aktuellen Situation mag zwar jeder ein wenig mehr Zeit zum Lesen finden, jedoch fehlt dabei eine wichtige Komponente: der Austausch und der Klang. Einen Austausch findet man glücklicherweise auf den Social Media Plattformen, kann mit Freunden und Familie telephonieren und vielleicht auch den ein oder anderen nach der langen Zeit der Selbstquarantäne wieder treffen. Was nach wie vor jedoch aussteht, sind die klingenden Worte – Sprachklang – hörend erleben…

Ein Umstand der einen das Herz zerreißt kommt es zu Lyrik.

Online-Lesungen

So haben wir bei AphorismA beschlossen kleine online Lesungen zu veranstalten. Diese kommen sowohl auf Instagram online, als auch hier auf unserem Blog.
Denn Sprache soll klingen und Worte wollen gehört werden!

Mati Shomoelof gibt eine Lesung – AphorimsA

Den Anfang macht einer unserer wichtigsten Dichter: Mati Shemoelof, der mit seinem Gedichtband „Bagdad Haifa Berlin“ bereits seit letztem Jahr immer wieder im Gespräch ist.

Er liest „ich bin juden dichtar“ und „Ein Jüdischer Araber in Berlin“ – wortgewandt und nachdenklich – ehrlich und von einer besonderen Sprachschönheit geprägt, die durch das Zusammenspiel der beiden Sprachen, Hebräisch und Deutsch, entsteht. Ein hin und her, wobei der Klang der Worte einen ganz eigenen Sinn zu tragen scheint.

Hören Sie die Lesung entweder auf unserem Instagram Kanal oder hier auf unserem Blog.

Zum Erscheinen des neuen Marbacher Magazins und dem Geburtstag von Rose Ausländer

Mit dem Erscheinen des neuen Marbacher Magazins, werden zwei Dichter in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt: Friedrich Hölderlin und Paul Celan sind das Thema des aktuellen Heftes „Hölderlin, Celan und die Sprachen der Poesie“ von Heike Gfrereis. Eine Vielzahl von Dokumenten und Bildern geleiten durch die literarischen Entwicklungen Hölderlins und den Schilderungen individueller „Hölderlin-Erfahrungen“ von anderen Dichtern wie Paul Celan.

MM 169/170
Heike Gfrereis
Hölderlin, Celan und die Sprachen der Poesie
336 Seiten, 132 farb. Abb. Fadengeheftete Broschur mit SU
ISBN 978-3-944469-50-8 | EUR 20,00

Bestellbar ist der Katalog beim Deutschen Literatur Archiv Marbach oder aber hier bei AphorismA: Bestellen

Wie passend ist es da, daß in diesem Magazin auch eine Postkarte von Rose Ausländer, Johannes Poethen und Margarethe Hannsmann von der Hölderlin-Austellung 1970 an den Dichter Celan abgedruckt zu finden ist!

MM 169/170 | Heike Gfrereis: Hölderlin, Celan und die Sprachen der Poesie

Passend, da der heutige Tag, der 11. Mai, den Geburtstag der 1988 verstorbenen Dichterin Rose Ausländer darstellt. Somit gedenkt AphorismA der Poetin, die für verlag und Antiquariat immer eine wichtige Rolle gespielt hat und spielt.

Die Postkarte selbst erhielt Celan nie, da er zum Zeitpunkt des Absendens bereits verstorben war. Die Narchricht seines Todes hatte die Absender der Karte jedoch noch nicht erreicht.

In Czernowitz hatten sich die beiden Dichter bei heimlichen Lyrik-Lesungen während der Zeit des Nationalsozialismus kennengelernt. Die 19 Jahre ältere Rose Ausländer war fasziniert von den Gedichten Celans und besuchte ihn später auch in seinem Wohnsitz in Paris.

Von Rose Ausländer lassen sich in unserem Antiquariat hier Bücher wie: Worte stark wie der Atem der Erde und Ich regne in den offenen Scharlachmund des Mohns, oder auch Im Atemhaus wohnen | eine Menschblumenzeit bestellen.

Mati Shemoelofs Gedichte klingen weiter

Im vergangen Jahr veröffentlichten wir den Gedichtband „Bagdad Haifa Berlin“ von Mati Shemoelof, welcher auch weiterhin im Gespräch ist und viele Leser durch die momenatne Quaranäne begleitet – wie in diesem Videobeitrag zu sehen und zu hören ist!
Bereits kurz nachdem das Büchlein erschien, wurde es in einer Podcastfolge des Deutschandfunkes besprochen.

Von Mati Shemoelof gibt es bei AphorismA außerdem den Text: „…reißt die Mauern ein zwischen ‚uns‘ und ‚ihnen‘, welcher als Heft der Kleinen Texte in unserem Verlag gedruckt wurde.
Weiterhin sind alle Veröffentlichungen bestellbar.

Ein Dichter, kein Heiliger*

Zum heutigen 50. Todestag von Paul Celan, der auch an den 100. Geburtstag denken läßt, den der aus Czernowitz (Bukowina – Königreich Rumänien) stammende Dichter in diesem Jahr gefeiert hätte, hat ein Vielzahl von Beiträgen in der Presse, aber auch im Rundfunk gegeben. Sie erinnern an einen Poeten, der die Brüche des 20. Jahrhunderts durchlebt und durchlitten hat. Seine biographische Zerissenheit, aber auch die Phasen der Aneignung in der Nachwelt, bleiben eine hervorausfordende Lektüre – seine Gedichte sowieso.

Deutschlandfunk Kultur: Paul Celan zwischen Berlin und Jerusalem

NDR Sonntagsstudio: Ein Gehetzter, ein Zerrissener. Ein Dichter.

RBB-online: Helmut Böttiger liest „Celans Zerrissenheit“

(* Die Überschrift verdankt sich dem neuen Buch von Helmut Böttiger)

Aus der jüdischen Welt …

Podcast von Deutschlandfunk Kultur zu “ Misrachi-Lyriker in Deutschland“ – ‚Judendichtar‘ Mati Shemoelof veröffentlicht nun auf deutsch… Nachhören lohnt sich!